Schwere Regentropfen fallen zu Boden, scheinen dort zu platzen und in Traurigkeit zu zerfließen.
Eine Himmel, von Dunkelheit so schwer, dass man glaubt, es sei am hellsten Tage Nacht! Immer dunklere Wolken ziehen über mich hinweg.
Nasskalt. Alles.
Furchtbar!
Ich muss niesen und vergrabe meinen Kopf im Mantelkragen. Mit dem Kopf berühre ich fast das Gestänge des Schirms, so fest ziehe ich ihn an mich heran. Zitternd versuche ich, die nächste Metrostation ausfindig machen. Keinen Schritt werde ich bei diesem Wetter mehr als nötig gehen!
Der Regen legt sich wie ein unsichtbarer Schleier auf meine Lider. Ich stimmte mit meinen Tränen in diese trist-verregnete Frühjahrssymphonie ein und spüre eine warme Flüssigkeit meine Wangen hinab rinnen.
Durch den Tränenfilm erblicke ich das erhoffte Metro-Schild und steige hinab in die dunklen Schluchten unter dem Erdboden.
Der Wind des einfahrenden Zugs bewegt meine Haare. Ihre Spitzen tauchen in den Tränenstrom auf meiner Wange ein. Ich spüre, wie sie meine Sicht verdecken, ich mich verschließe und heute nichts mehr wahrnehmen will, außer die warme Heizung an meinem Rücken…
Ich steige in den Zug. Sein ruckendes Anfahren lässt mich aufschrecken.
Ich hebe den Kopf.
Über mir ein Schild mit der Aufforderung: „Imagine une fleur".
Eine Träne fließt über meine Lippen. Ich muss lächeln.
Selten kam Zuversicht so gerufen!
Wo entdeckt? In der Metro in Paris, 2010. /// Was andere über Fantasie denken… Carl Spitteler sagt, dass „Fantasie die schönste Tochter der Wahrheit, aber lebhafter als die Mama" sei. Eugène Ionesco meint: „Die Freiheit der Fantasie ist keine Flucht in das Unwirkliche, sie ist Kühnheit und Erfindung." Denis Gaultier hält die Fantasie gar für die „einzige Waffe im Krieg gegen die Wirklichkeit." /// Mehr Zitate unter: http://www.zitate.de/kategorie/Phantasie/
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